Ausstellungsansichten

Exhibition Views


Future Statements #1

Future Statements #1

23.07.-21.08.2021

REITER Berlin prospect

Potsdamer Str. 82b

10785 Berlin

Für die meisten freiberuflichen Künstlerinnen und Künstler war die Periode der sozialen Distanzierung eine Zeit ‚produktiver Unsichtbarkeit‘.

Ein solcher Zustand kann durchaus Raum für Ideen und mehr Intensität im Werkprozess schaffen. Vielleicht schärfen derartige Situationen selbstkritische Betrachtung. Wahrscheinlich verstärkt das eher nach innen gerichtete Wahrnehmen die Bereitschaft zur Selbstbefragung. Wenn aber ein Abgleich mit der Öffentlichkeit nicht möglich ist, findet das Werk kein Verhältnis zu seiner Außenwelt. Doch bestimmt seit Duchamp nicht erst das Umfeld, was zur Kunst wird? Verbleibt die ungesehene Arbeit dann in ihrer eigenen Gegenwart als Aufzeichnung für künftige Zeiten?

Die Ausstellungsreihe »Future Statements« zeigt ebendiese Arbeitsphase exemplarisch aus den Studios von Carsten Goering, Christian Holze, Wanda Stolle und Claus Georg Stabe. Es sind vier sehr unterschiedliche künstlerische Ansätze. Alle befassen sich jedoch in gewisser Weise mit manipulativen und gleichzeitig aufschließenden Möglichkeiten medialer Synthese und Durchdringung. Sie führen in die Grenzschichten von Material und Erscheinung oder System und Umgebung.

Im Netz werden die Ausstellungen audiovisuell durch Einblicke in Werkprozesse, Hintergrundthemen und Dokumentationen erweitert. Der virtuelle Raum selbst als Spielfeld der digitalen Kunst wird darin einbezogen. Abschließend wird die Reihe in Einzelkatalogen zu jeder Ausstellung dokumentiert.


REITER Berlin | 2021

Ausstellungsansichten/Exhibition views /

For the majority of freelance artists, the period of social distancing was a time of ‘productive invisibility’.
Such a state can actually create more space for ideas and a more intense working process. Perhaps such situations sharpen critical self-observation. The tendency towards a more inward-directed perception probably strengthens the willingness to question oneself. However, when a comparison with the public sphere is not possible, the work is unable to establish a relationship to the outside world. However, since Duchamp, isn’t it precisely the environment that determines what becomes art? As a consequence, doesn’t the unseen work remain within its own present as a recording for future times?

The exhibition series “Future Statements” shows precisely this working phase, as exemplified in the studios of Carsten Goering, Christian Holze, Wanda Stolle and Claus Georg Stabe. These represent four very different artistic approaches. However, all of them explore, in a certain sense, the manipulative and at the same time liberating possibilities of media synthesis and penetration. They lead into the border layers of material and appearance or system and environment.
The exhibitions will be accompanied online with insights into working processes, background themes and documentations. The virtual space itself, as a playing field of digital art, will also be integrated. In conclusion, the series will be documented with individual catalogues on each exhibition.